Fiesta ohne Ende

Was ich auch mal kurz erwähnen will, ist, dass an der Sprachschule echt viel gefeiert wird. Immer wenn ein Sprachschüler Geburtstag hat oder seine Zeit zu Ende geht, dann wird gefeiert mit Torte und/oder Empanadas (gefüllte Teigtasche) und refrescos (süße Getränke). Ist dann zwar nur in der großen Pause für ne halbe Stunde, aber ist doch immer nett. Bei Geburtstagen hält der Chef der Sprachschule, Pedro, ne kurze Ansprache. Wenn jemand seine Sprachschule abschließt, muss derjenige dann eine Rede in spanisch halten. Meistens werden die Lehrer ein bisschen auf den Arm genommen, das ist immer echt lustig.
Hab ja schon berichtet von dem Geburtstag von Eveline am Mittwoch, der dann auch abends noch groß in ihrer Familie gefeiert wurde.
Gestern hatten gleich zwei ihren Abschluss. Sharon Jones aus England und Renate aus Deutschland. Sharon hat dann alle noch eingeladen abends ein Abschiedsessen in einem Restaurant zu haben. War echt voll gut da und super tolles Ambiente. Hab voll zugeschlagen mit Cocktail, Mineralwasser, Salat, großes Hauptgericht mit Alpaca-Fleisch und nem Cappucino als Nachtisch. Hat alles in allem 11 Euro gekostet. Für ein feudales Abendessen ist das in Deutschland natürlich nichts. Hier in Peru ist das dann schon ein Haufen Geld. War auch etwas deprimierend, ich glaub den ganzen Abend lang kam kein Peruaner in dieses Restaurant. Einfach zu teuer...

Cooler Tag!

Der Tag gestern war echt stark und darum auch mal einen Eintrag wert.
Hatte gestern einige Entscheidungen zu treffen. Geh ich nach der Schule mit nach Horacio zum CVJM-Projekt, wo Jugend- und Teenykreis zusammen den "Dia de amistad y amor" feierten oder bleib ich zuhause. Und geh ich abends auf einen Geburtstag oder auf ein Jazz-Konzert oder mach gar nichts von all dem? Schließlich ist ja heute wieder Schule.
Na ich entschied mich erstmal zur Aktion und gegen die Tatenlosigkeit.
Also ging's nach der Schule schon mal nach Horacio zu den Jovenes und Adolescentes (Jugendliche und Teenager). Und ich hab's nicht bereut. Zum einen war's einfach lustig mit den Peruanern dort Spiele zu machen, zu singen und Andacht zu hören. Und zum anderen hab ich einige etwas besser kennengelernt. Das hat mich auch wieder zum Beten animiert. Denn es war auch eine Jugendliche mit ihrem Baby da. Viviana mit ihrem Kind Constantin. Sie ist erst 16... und der Vater des Kindes will nichts von ihr wissen.
Krass wie früh diese Problematik hier schon auftritt.
Das unterhalten mit den Peruanern geht auch schon besser, auch wenn ich noch sehr auf die Geduld der Einzelnen angewiesen bin, wenn ich sie auch nach zweifachem Nachfragen nicht verstehe...
Naja, um 18 Uhr (bei Euch in Deutschland ist das 0.00 Uhr) war ich dann wieder zuhause und ich hatte mich entschieden, was ich am Abend mache. Zum Geburtstag von Evelin, einer Schweizerin, die gerade auch Sprachschule hier macht und in 3 Wochen mit indicamino nach Cashibo geht für 3 Monate.
War doch gespannt, wie das wird, denn auch wenn es ihre Party war, es wurde von ihren peruanischen Gasteltern organisiert.
War etwas stressig für mich, da ich von Horacio zurück noch schnell ne KLeinigkeit besorgen musste als Geburtstagsgeschenk, umziehen, schön machen (im Rahmen meiner Möglichkeiten ) und dann zu Nachbars rüber. Denn dort wohnt Ursina, auch eine Schweizerin, die weiß, wo Eveline wohnt. Wenn ich sie verpasst hätte, hätte ich ein Problem gehabt.
Als wir dann bei Eveline ankamen, waren noch alle Vorbereitungen im Gange. Eveline durfte die Küche auch nicht betreten, weil da noch die Essens-Vorbereitungen liefen (Torte, Sushi, etc.)Wir unterhielten uns sehr gut, bis dann alles fertig war. Und waren immer wieder erstaunt, wer da alles zur Fiesta kommt, die weder sie noch wir kannten.
Aber wenn schon mal gefeiert wird, dann kann man ja noch einige Leute einladen. Teilweise waren sie von der Sprachschule, teilweise aus der Gemeinde. War cool, denn so war es ein richtiges Fest mit vielen Leuten (etwa 20 Gäste??).
Dann wurde gegessen und getrunken. Es gab Hamburger (absolut edel! Mmmmh!), HotDogs und Sushi. Bei Eveline wohnen auch zwei Japanerinnen, die haben extra das Sushi gemacht. Es war ja für mich das erste Mal, dass ich Sushi gegessen hab, aber ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Mit Sojasoße hat es echt fein geschmeckt.
Danach gabs einige Spiele, man hat sich unterhalten und so gegen 23 Uhr wurde dann noch offiziell die Torte angeschnitten mit Happy Birthday auf englisch, spanisch, deutsch, portugiesisch, französisch und japanisch. Ein Mädchen von der Jugend der Gemeinde konnte portugiesisch und französisch, sehr begabt!Naja und kurz vor 24 Uhr gingen wir dann nach Hause.
Und ich dachte beim heimgehen: Mensch das war heut echt ein guter Tag. Zuhause rumlungern ist vielleicht manchmal ganz nett, aber heute wär's die falsche Entscheidung gewesen.

Melgar! Melgar!

Also, das für Samstag angesagte Fußballspiel Arequipa - Lima fand heute statt. Genauer gesagt komm ich grad davon zurück. War ja im Stadion. Das Spiel konnte gestern nicht stattfinden, weil am Tag vorher keine Flugzeuge in Arequipa landen konnten wegen schlechtem Wetter.
Dafür dann heute.
Nach dem Gottesdienst traf ich mich mit Sharon, einer Engländerin, um mit Ihr und ihrem peruanischen "Vater" und "Bruder" das Spiel zu sehen. Wir hatten super Plätze und konnten das Spiel echt gut sehen.
Man könnte das Spiel vielleicht vergleichen mit einem Derby von 1.FC Nürnberg gegen Bayern München. Ne große Rivalität und man will gewinnen. Allianza Lima ist grad die Nr. 1 im peruanischen Fußball. Arequipa ist nicht schlecht, aber nicht super-spitze. Allerdings heute schon. Ich war natürlich für Arequipa, schließlich wohn ich ja hier. Und Arequipa spielt zudem auch noch in rot-schwarz so wie der Club 1. FCN.
Die erste Halbzeit war einfach stark. Melgar Arequipa (so heißt das Team) ging schon früh überraschenderweise mit 1:0 in Führung. Allerdings pfiff der Schiri ständig nur gegen Arequipa und verteilte nur an die Arequipenias gelbe Karten, obwohl die Limener mindestens genauso foul spielten. Das hatte dann zur Folge, dass nach ner halben Stunde ein Spieler von Melgar gelb-rot sah und Arequipa nur noch mit 10 Mann spielte.
Aber sie kämpften echt bewundernswert und schossen sogar noch kurz vor der Pause das 2:0. Das war so cool!Allerdings machte sich dann in der zweiten Halbzeit bemerkbar, dass sie in Unterzahl waren. Allianza Lima bestimmte das Spiel. Und konnte auch bald verkürzen auf 2:1. Aber Melgar hatte auch Chancen. Eine war todsicher. Die ganze Tribüne inklusive mir jubelten schon, als wir merkten, dass der Ball noch im Spiel war. Da muss doch der Torwart glücklich gestanden sein. Naja.
Die letzten 10 Minuten waren dann noch echt krass spannend. Lima stürmte wie blöd und es sah so aus als müssten die Arequipenier den Sieg noch abgeben. Doch die Verteidigung stand und sie schaukelten den Sieg heim. War echt cool. Besonders weil Sharon so ein richtiger englischer Fußballfan ist und ständig am Johlen und Brüllen war. Bin jetzt auch etwas heiser.
Wenn das nächste Mal Cuzko gegen Arequipa spielt bin ich sicher auch wieder im Stadion. Es macht einfach Spaß!
Wie schön, dass der Club heut auch 2:0 gewonnen hat.
:-)

Froide, oh welche Froide

Gestern abend noch zwei Immodium akut genommen, und heute scheint der Durchfall echt weg zu sein. Soll ja keine Schleichwerbung sein, aber es scheint echt zu wirken!

Halleluja!

Schland!!!! Schland!!!!

Ja, der Freitag heute war gar nicht schlecht. Echt lustig irgendwie.
Zwar hab ich immer noch Durchfall und bin jetzt aufgestiegen von Tannacomp zu Immodium akut, aber das wird schon.
Heut morgen musste ich in meinem Spanisch-Unterricht enen Vortrag halten über Deutschland. Es sind ja noch zwei Frauen bei mir in der Grammatik-klasse und so gab es vorgestern einen Vortrag über die Schweiz, gestern über Kanada und heute nun über Deutschland.
Aufgabe war über Geografie, Geschichte, Politik, Kultur allgemein und das Essen zu referieren. Und sollte so etwa eine Stunde lang gehn. Hört sich schwieriger an als es war. Hab mir viele Bilder aus dem Internet geholt. Unter anderem von Rothenburg, deutschem Essen und "uns Angela". Zum Essen nebenbei gab es Brötchen mit Nutella, das ich hier teuer gekauft hab, dann die Bilder und Erklärungen dazu. Dann ein bisschen was über die deutsche Geschichte. Reformation und drittes Reich. Dann ein paar deutsche Musik-Video-Clips von Bushido (!!!), Xavier Naidoo und Grönemeyer. Dann haben wir zwei deutsche christliche Lieder gesungen, die ich mit Gitarre begleitet hab. Und als krönenden Abschluss kuckten wir einen der selbstgedrehten Videos von mir und meinen guten Freunden Jörg und Thomas. Das hatten wir vor über 10 Jahren gedreht. War echt gut. Und somit war die Stunde doch gut gefüllt.

Morgen werd ich zu nem Fußball-Spiel ins Stadion gehn. Arequipa gegen Allianza Lima. Ist sowas wie 1. Bundesliga von Peru. Bin mal gespannt.

Der Sonntag heute

Also irgendwie ist der Tag heute nicht so extrem erfolgreich verlaufen.
Bin schon mit Bauchschmerzen und Durchfall aufgewacht. Um 6.30 Uhr!!!! Mannomann.
Pünktlich zum Frühstück um 8.30 ging's mir zwar wieder besser, aber dann gingen wir in die Kirche.
Die Kirche ist übrigens La Iglesia Christianos en Accion. Und während des ganzen Gottesdienstes war ich außer Atem. Klar, Arequipa liegt auf 2500m und die Luft ist schon dünner, aber in den letzten zwei Wochen ging's mir nur kurz mal so. Hin und wieder für ne Minute. Aber heute musste ich wirklich konsequent schnell atmen um Luft zu haben. Hatte die ganze Zeit das Gefühl raus zu müssen. Echt komisch. Doch beim Santa Cena ging's dann. Beim Abendmahl. Mir kam auch der Gedanke, dass da jemand nicht wollte, dass ich beim Abendmahl teilnehme. Denn das hat mich echt aufgebaut und ich hab Gott gespürt.
Aber danke, wenn Du mitbetest für meine Gesundheit, denn so ein Durchfall macht schon echt schwach...

Be blessed!

Einiges ist passiert

Tja, hat doch nicht so geklappt mit den ständigen Einträgen hier.:-(
Seit dem letzten ist ja fast ein Jahr ins Land gegangen. Ja, ich schäm mich auch und gelobe Besserung.
Denn immerhin hat sich in Stichpunkten folgendes getan:
April 2006: Ich werde Missionskadidat bei der Neukirchener Mission
Mai 2006: Ich schreibe einen Rundbrief an meinen Freundeskreis, um Ihnen zu sagen, dass ich Missionskandidat bin und ihre Unterstützung brauche in Gebet und monatlichen Spenden.
Ab diesem Zeitpunkt bin ich im Reisedienst. Bin immer wieder in Gemeinden oder bei Freunden unterwegs, um meine zukünftige Arbeit vorzustellen.
September 2006: Herbstkonferenz der Neukirchener Mission. Mein Spendenstand ist schon so weit, dass ich spontan offiziell unter Gebet und Segnung nach Peru ausgesandt werde.
22.Oktober: Aussendungsgottesdienst in der Ev. Stadtmission Konstanz. Als Ausreisetermin ist grob Dezember ins Auge gefasst.
17.11.2006: Arbeitsvertrag mit der NM unterschrieben. Ausreisetermin fest am 16.01.2007.
15.01.2007: Abschied von meiner lieben Familie
16.01.2007, 7.15 Uhr, Stuttgarter Flughafen: Abflug nach Peru, über Paris und Atlanta.
17.01.2007, 1.00 Uhr Ortszeit Lima: Bin gut angekommen und auch alles Gepäck ist da.

Tja, soviel mal für diesen Eintrag hier.