Samstag, 8. September 2007

RUNDMAIL - Jugendkreis gestern

Liebe Freunde!
Gestern war der Jugendkreis mit meiner 2. Andacht. Und ganz frisch möchte ich davon berichten.
Die Vorbereitungen waren anders diesmal. Seit Montag hatte ich intensiv dran gearbeitet. Jeden Tag hab ich ein Stück vorbereitet, um das dann am nächsten Tag mit einem meiner Lehrer durchzugehen und zu korrigieren. Das war echt gut und lehrreich. Aber auch angefochten. Besonders Mittwoch und Donnerstag hatte ich stark das Gefühl, dass da jemand verhindern will, dass ich ne gute Andacht mache. Kopfweh, ständiger Lärm um mich rum, Unruhe, Computerabsturz,... Es war nicht ohne. Aber nach den letzten Korrekturen am Freitag fühlte ich mich sehr gut vorbereitet.
Ich musste auch nicht den ganzen Jugendkreis vorbereiten. Lediglich der Liederteil und das Thema waren meine Verantwortung. Das war schon auch entlastend.
Der Jugendkreis selbst lief dann auch ganz gut.
Es kamen nicht so viele Jugendliche, aber wir fingen mit 6 Jugendlichen und den Spielen an und als ich mein Thema begann, waren es immerhin 10. Das war schon schön.
Mein Thema war dann so aufgebaut: Erst ne kurze Wiederholung der letzten zwei Themen (Sünde, Gottes Liebe). Dann die Geschichte wie ich zum Glauben kam und davon ausgehend dann die Erklärung der zwei Punkte "Ich kann Jesus ganz vertrauen" und "Ich muss Jesus alle Bereiche meines Lebens anvertrauen".
Und ich muss sagen, dass ich sprachlich diesmal keine großen Probleme hatte. Durch das intensive Vorbereiten und die Korrektur mit meinem Lehrer lief das ziemlich gut. Allerdings muss man dann mit Problemen umgehen, die mir auch in Deutschland begegnen können. In meinem Fall gestern: Es wurde zu lang. Ich hatte angenommen, dass mein Thema zwischen 30 und 40 minuten liegen wird. Allerdings ging's dann über eine Stunde. Und die Jugendlichen waren dann einfach nicht mehr aufnahmefähig. Nicht dass ich nur geredet hätte und sie eingeschläfert habe, ich hab schon auch auf Abwechslung geachtet. Aber ich hätte mein Thema gut auf zwei Jugendkreise verteilen können. Einmal mein Zeugnis und darüber reden, was davon auch für die Jugendlichen gilt. Und ein zweites Mal dann die anderen Punkte vertiefen.
Nun ja, aber ich muss das eben auch lernen. Das Niveau hier - zumindest in diesem armen Vorort von Arequipa - ist einfach anders als in Deutschland und einfache Dinge können schon anspruchsvoll oder überfordernd sein. Daran muss ich mich anpassen. Zum Beispiel würde ich die Spiele hier im Jugendkreis in Deutschland nur in der Jungschar. Deutsche Jugendliche würden mich auslachen wenn ich diese Spiele machen wollte.
Aber das soll und kann kein Vorwurf an die Jugendlichen hier sein. Sie sind nicht dümmer, ganz und gar nicht. Aber das Schulsystem ist einfach schlecht in Peru. Wer sich nicht leisten kann die Kinder auf private Schulen zu schicken, der hat nur die Möglichkeit der öffentlichen Schulen. Und die sind oft einfach nur schlecht. Schlecht ausgebildete Lehrer, wenig oder keine Lehrmaterialien und im Normalfall wird den Schülern nicht beigebracht zu denken und selbständig Problemlösungen zu finden. Das ist echt traurig. Und mir wird mehr und mehr bewusst, wie gut es ist, dass wir in San Ramon diese Schule bauen. Dort wollen wir Kindern auch den unteren Schichten eine Chance auf gute Schulbildung geben. (Wer mehr wissen will, auf meiner Website www.wollo-lifestyle.de unter "Downloads" findet ihr einen Flyer über das Schulprojekt)

Ja, aber was ich sagen wollte, wegen dem Theme gestern im Jugendkreis:
Ich bin sehr ermutigt, was meine Sprache angeht. Ich will einfach jetzt dranbleiben und auch anfangen meine Predigten von früher ins Spanische zu übersetzen. Ich glaub, das ist ne gute Sache, solange ich auch noch die Möglichkeit hab, das meinen Lehrern vorzulegen.
Was den Inhalt meines Themas angeht will ich einfach beten und vertrauen, dass Jesus in ihren Herzen was draus macht.
So, soviel in aller Kürze von gestern.

Wofür ihr schon mal beten könnt: Am 6. und 7. Oktober ist eine kleine Wochenendfreizeit mit den Jugendlichen geplant. Dort wollen wir die Themen dieser Wochen jetzt nochmal wiederholen. Wir wünschen uns persönliche und offene Gespräche mit den Jugendlichen.
Ok, that's it!
Liebe Grüße aus Arequipa!
Euer Wolfgang

Dienstag, 4. September 2007

RUNDMAIL - Es wird nicht langweilig...

Liebe Freunde!
Es ist einiges los und ich brauche Euer Gebet!
Zunächst mal zu der Andacht, die ich vorletzten Freitag gehalten hab. Ehrlicherweise muss ich sagen, es lief nicht so toll. Vielleicht hab ich mich auch übernommen, weil ich den ganzen Jugendkreis leiten wollte, das mag sein. Aber mein Spanisch war vom Reden und Verstehen her nicht so gut. Ich hab zwar schon alles gewissenhaft vorbereitet, aber natürlich wollte ich nicht alles vorlesen, sondern einfach im Gespräch sein mit den Jugendlichen. Und dazu muss man gut frei reden können. Und das hat einfach nicht gut geklappt. Manche Sätze hab ich dreimal gesagt, weil ich beim Sprechen meine Fehler gemerkt hab. Auf meine Fragen haben die Jugendlichen Antworten gegeben, die ich schlichtweg wegen mangelndem Vokabular nicht verstanden hab. Und als ein erklärendes Beispiel gar nicht verstanden wurde, hat mich das schon mal richtig aus dem Konzept gebracht.
Aber da ja schon ne Beziehung gewachsen ist zu den Jugendlichen, waren sie gnädig und haben mir schon aufmerksam zugehört. Das Thema an sich und die Punkte, die ich vermitteln wollte, kamen rüber. Ich fragte hinterher zwei der Jugendlichen, Madelen und Tonio, wie sie's fanden und sie meinten "Gut fürs erste Mal" Nun ja, hat mich nicht soo ermutigt. Ich war schon frustriert hinterher. Es war mein erster richtiger Test, und ich hab einfach mehr von mir erwartet.
Wollte mich hinterher am liebsten in ein Schneckenhaus verkriechen. Darum hat's jetzt auch ne Weile gedauert, bis zu diesem Bericht.
Letzten Freitag war ich dann nur für ein paar Spiele und die Lieder zuständig. Das lief ganz gut.
Dieser Jugendkreis war dann auch was besonderes. Aufbauend auf dem letzten Thema (von mir eben "Alle sind Sünder"), ging es nun weiter mit "Jesus liebt Dich". Das Thema hielt die Sozialarbeiterin des CVJM, Suleima, und hat voll eingeschlagen. Da sie auch sehr persönlich und engagiert darüber gesprochen hat, waren einige der Jugendlichen sehr berührt und angesprochen. Und es war beeindruckend, dass etwa 8 von 12 Jugendlichen verstanden, dass sie die heilende Liebe Gottes brauchen und das Angebot wahrnahmen für sich beten zu lassen.
Das war einfach toll mitzuerleben. Doch ich bin auch nicht zu enthusiastisch darüber, weil Peruaner einfach sehr emotionale Menschen sind und auf dieser Ebene leicht ansprechbar sind. Ich will es nicht schlechtreden, aber es muss nun weitergehen. Das nächste Thema soll dann auch in diese Richtung gehen, dass Jesus auch der Herr in ihrem Leben sein soll.
ICH werde das Thema halten. Ja, tatsächlich, bin schon wieder dran. Aber das ist auch gut so. Durch den Ernstfall lernt man am Besten. Ich werde von meiner Bekehrung erzählen, wo es auch darum ging, Gott wirklich zu vertrauen und ihm alle Lebensbereiche zu übergeben. Ihn ganz Herr sein zu lassen.
Danke, wenn Ihr für meine Vorbereitung und auch für den Jugendkreis selbst betet. Bin nicht weniger nervös als das letzte Mal. Freitag, 7. September, 15.30 Uhr (22.30 dt. Zeit)
Bitte betet auch für die Jugendlichen, dass sie wieder kommen und Gott ihr Herz öffnet für das was sie hören sollen.
Gesundheitlich gehts mir eigentlich gut, doch gab es am Samstag wieder einen "interessanten" Vorfall. Zur Verabschiedung zweier Sprachschülerinnen gingen wir in ein gutes Restaurant essen. Ich hab mir mal was gegönnt, was ich noch nie hatte, und zwar "Chupe de Camarones". So ne Art Suppe mit Kartoffeln und Reis und so und halt ausgewachsene Garnelen. So schön zum Schale abmachen und das Fleisch genießen. War auch super lecker und alles.
Hinterher ging ich noch in die Stadt, um was zu besorgen. Und schon auf der Fahrt merkte ich dass mir mein Kopf, Hals Arme komischerweise recht juckten. Im Zentrum dann ging ich durch manche Geschäfte und das Jucken wurde immer stärker. In einer öffentlichen Toilette sah ich dann im Spiegel, dass mein Hals und auch ein bisschen das Gesicht voll war von kleinen Beulen, die aussahen wie Insektenstiche. Da entschied ich dann, doch besser heimzugehen. Und ich ahnte auch schon, dass ich wohl allergisch bin auf Garnelen. Auf der Fahrt nach Hause merkte ich dann, dass meine Hände anschwollen und auch meine Lippen. War kein schönes Gefühl. Zuhause angekommen wurde ich auch gleich mit einem "Estas bien?" (Geht's Dir gut?) begrüßt, was ich ehrlicherweise verneinen musste.
Naja, ich dachte bis dahin noch, mit ein bisschen ausruhen wird's schon wieder. Aber da die älteste Tochter auch auf Garnelen allergisch ist, wusste mein Hauspapa gleich, was zu tun ist. Man sollte es nicht auf die leichte Schulter nehmen, da es bei solchen starken allergischen Reaktionen auch sein kann, dass die Atemwege beeinflusst werden. So wurde mir nach Rücksprache mit einer Ärztin sofort ein Antihistamin besorgt und so war ich bestens versorgt. Es schlug auch gut an und so war ich am nächsten Morgen wieder hergestellt. Ein paar Bilder von meinem geschwollenen Gesicht hab ich in meinen blog gestellt (http://aktuellesausperu.blogspot.com).
Tjaja, so wirds mir hier nicht langweilig.
Danke für alle Gebete um Bewahrung und auch für mein geistiges und geistliches Wohlbefinden. Gestern und heute war ich sehr niedergeschlagen, ohne genau zu wissen warum. Bin zwar wegen einigen Dingen angespannt (Thema am Freitag, Sprache lernen, Umzug meiner Familie, momentan nur Internet im Internetcafe,...), aber das würde das nicht rechtfertigen.
Danke wenn Ihr betet für geistige Fitness, um am Lernen gut dranzubleiben. Aber auch für meine Beziehung zu Jesus, dass auch meine Seele immer das bekommt, was sie braucht.
Vielen Dank an Euch alle, dass Ihr hinter mir steht und für mich betet. Das bedeutet mir wirklich sehr viel!
Gottes Segen!
Euer Wolfgang

Chupe de Camarones

So nennt sich ein Gericht hier im Restaurant „Tradición Arequipena“. Ausgewachsene Garnelen auf einer Suppe mit Kartoffeln und Reis. Schön so zum Aufmachen der Schalen und das darunterliegende Fleisch genießen.
War auch sehr lecker.
Allerdings musste ich feststellen, dass ich wohl gegen Schalentiere allergisch bin. Denn innerhalb von 2 Stunden war meine Gesicht und meine Hände angeschwollen.
Einige Bilder von meinem Gesicht seht ihr hier:





Gut war, dass meine Hauseltern gleich wussten, was zu tun ist und mir Antihistamine besorgten, die dann die allegische Reaktion eindämmten. Am nächsten Tag war ich wieder hergestellt.